Geschrieben von TagTomat 23 Apr 2024 13:26

Erde neubeleben und für den Gewächshausanbau wiederverwenden

Dieses Jahr widmen wir uns in mehreren unserer Blogbeiträge einem zentralen Thema: verschiedenen Möglichkeiten, um der Pflanzenerde aus der vergangenen Saison neues Leben einzuhauchen. Unser Ziel ist es zu erforschen, wie wir unsere Erde revitalisieren und so für den Anbau erneut nutzbar machen können, um nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch die Ressourcen unseres Planeten zu schonen.

Dazu planen wir Experimente mit drei verschiedenen Arten von Düngemitteln: Kompost, Wolle und Pilzsubstrat. Wir möchten herausfinden, welche Methode der Bodenverbesserung sich besonders gut für den Tomatenanbau eignet.

Wir laden Sie herzlich ein, uns auf dieser Entdeckungsreise zu begleiten und vielleicht sogar eigene Versuche mit der Erde in Ihrem Gewächshaus zu starten. Gemeinsam können wir lernen, wie wir unserer Erde erfolgreich neues Leben einhauchen können.

Anleitung: So bereiten Sie Ihre Erde optimal auf

Ein wichtiger Aspekt bei der Vorbereitung ist es, darauf zu achten, ob die Erde Krankheiten enthält. Sollten Ihre Pflanzen im letzten Jahr von Krankheiten heimgesucht worden sein, besteht die Gefahr, dass diese auch in der Erde stecken und sich auf neue Pflanzen übertragen, falls Sie dieselbe Erde erneut verwenden. Um das Risiko zu minimieren, raten wir dazu, dass die Erde mindestens eine Saison lang pausiert. Nutzen Sie die Erde auch danach für den Anbau anderer Pflanzen als die Pflanzen, die ursprünglichen in der Erde gewachsen sind, um eine Übertragung von eventuellen Krankheiten zu vermeiden.

 

Ist Ihre Erde jedoch frei von Krankheiten, steht Ihrem Experiment nichts im Wege. Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Schütten Sie die Erde aus alten Säcken, Töpfen und Pflanzkästen in einen Mörtelkasten oder einen ähnlich großen Behälter.
  2. Lockern Sie die Erde auf und entfernen Sie Pflanzenreste sowie die größten Wurzeln, wie im Bild gezeigt.
  3. Bereichern Sie die alte Erde mit neuen Nährstoffen, beispielsweise durch die Zugabe von Kompost, Wolldünger oder Pilzsubstrat, wie in unserem Experiment beschrieben. Vermischen Sie diese mit der alten Erde, um die verbrauchten Nährstoffe, die die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen, wieder hinzuzuführen. Bei Kompost und Pilzsubstrat empfiehlt es sich, etwa ein Drittel des Volumens der Erde hinzuzufügen; bei Wolldünger benötigen Sie etwa 180 g pro m2.
  4. Füllen Sie die aufbereitete Erde zurück in die Pflanzkästen und Töpfe, in denen Sie Ihre Pflanzen kultivieren möchten. Bei der Erde, der Sie Kompost beigemischt haben, werden Sie feststellen, dass Sie nun mehr Erde zur Verfügung haben als zu Beginn. Nutzen Sie den Überschuss, um die Bodenqualität in Ihrem Gewächshaus zu verbessern, falls Sie dort direkt in die Erde pflanzen, oder erweitern Sie Ihre Anbaufläche mit zusätzlichen Pflanzkästen oder Töpfen.
  5. Jetzt verfügt die Erde über neue Nährstoffe und die „neue“ Erde kann für den Anbau von Tomaten, Chili, Kräutern, Blumen, usw. verwendet werden – ohne dass Sie neue Erde kaufen mussten.
  6. Je nachdem, was Sie anbauen, sollten Sie im Laufe der Saison zusätzlich düngen. Hier finden Sie ein Rezept für selbstgemachten Beinwell- oder Brennnesseldünger hier. Wenn Sie Wolldünger verwenden, werden die Nährstoffe erst langsam im Laufe der Saison an die Pflanzen abgegeben, sodass Sie nicht zusätzlich düngen müssen.

 

Tipp: Wenn Sie keinen eigenen Kompost haben, gibt es bei vielen Recyclinghöfen die Möglichkeit im Frühling kostenlos Kompost abzuholen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der oder die Wolle, Substratreste von dem Pilzanbau oder Kompost übrig hat.

Wir bauen unsere Pflanzen in Mörtelkästen mit Selbstbewässerung an, in denen die Erde auf Pflanzenvlies liegt, sodass es einfach ist, die Erde aufzufrischen. Einen Guide für solche Pflanzkästen finden Sie hier.

Alle drei Versuche haben wir unter denselben Bedingungen angestellt und wir werden auch dieselben Tomatensorten und Bodendecker anpflanzen, um genau sehen zu können, welche Düngemethode (Kompost, Wolle oder Pilzsubstrat) sich am besten auf die Tomatenernte auswirkt. Wir hoffen, Sie haben Lust unser Experiment mitfolgen und vielleicht sogar Ihre eigenen anzustellen!

 

Viele Grüße und teilen Sie in den Kommentaren gerne Ihre Erfahrungen mit uns!

Team TagTomat