Geschrieben von TagTomat 24 Mai 2023 11:12
Keimfähigkeit von altem Saatgut testen
Die meisten Samen haben eine lange Lebenszeit. Falls Sie jedoch ältere Samen zuhause haben, bei denen Sie sich nicht sicher sind, ob sie noch verwendet werden können, ist es eine gute Idee einen Keimtest durchzuführen. In diesem Artikel erklären wir, wie das geht.
Warum die Keimfähigkeit der Samen testen?
Samen können ihre Keimfähigkeit mit den Jahren verlieren. Das kann auch passieren, wenn die Samen nicht korrekt aufbewahrt werden. Im Laufe der Zeit können die Samen zum Beispiel zu viel Feuchtigkeit, zu viel Wärme, oder zu viel direktes Sonnenlicht abbekommen. Möchte man sich eventuelle Enttäuschungen ersparen, lohnt es sich, die Samen vor der Aussaat oder dem Vorkeimen mit einem Keimtest zu überprüfen.
Wenn acht von zehn Samen keimen, haben die Samen eine gute Keimfähigkeit, und man kann mit einer guten Ernte rechnen. Wenn weniger Samen keimen, müssen die Samen nicht weggeworfen werden, sondern lediglich zusätzliche Samen gesät werden, damit am Ende genug keimen.
Für den Keimtest wird folgendes benötigt:
- Saatgut
- Anzuchtschalen – oder z.B. einen Teller, einen Untersetzer, den Deckel eines Marmeladenglases oder eine durchgeschnittene Milchtüte
- Küchenrolle, Geschirrtücher, Kaffeefilter oder Hanffasern (auch Watte kann verwendet werden, aber da Watte meist weit transportiert wird, ziehen wir Hanffasern vor)
- Filzstifte und Pappe oder Holzstiele (falls Sie nicht direkt auf die Milchtüte schreiben können), um Schilder herzustellen
- Wasser
- Wachstumslicht
- Glasschalen oder Marmeladengläser
So lässt sich die Keimfähigkeit von Samen überprüfen:
(1) Die Anzuchtschale bereitmachen: Legen Sie ungefähr drei Lagen Küchenrolle, ein altes Geschirrtuch, einen Kaffeefilter oder ein bisschen Hanffaser auf den Boden der Anzuchtschale, und sorgen Sie dafür, dass die Unterlage gut durchgefeuchtet ist.
(2) Legen Sie 10 Samen von derselben Sorte in jede Anzuchtschale.
(3) Beschriften Sie die jeweiligen Anzuchtschalen und Samen, damit Sie den Überblick behalten.
(4) Platzieren Sie gerne eine Glasschale oder ein Marmeladenglas kopfüber auf der Anzuchtschale, damit sie feucht und warm bleibt.
(5) Lassen Sie die Samen bei geeigneter Temperatur keimen (*), eventuell unter einem Wachstumslicht.
(6) Kontrollieren Sie die Samen jeden Tag – und vergessen Sie nicht zu gießen, damit die Unterlage immer durchgefeuchtet ist.
(7) Denken Sie daran aufzuschreiben, wie viele Samen keimen. Die meisten keimfähigen Samen keimen nach zwei bis drei Tage, aber andere Sorten (z.B. Chilisamen und Tomatensamen) keimen erst nach ein paar Wochen.
(*) Die meisten Samen keimen bei Zimmertemperatur am besten (z.B. Erbsen, Sonnenblumen, Bohnen), andere (z.B. Chili) brauchen mehr Wärme.