Geschrieben von Spirekassen 29 Jun 2023 08:17
Regenwasserhygiene
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel ausschließlich auf dänische Daten und Quellen beruht.
Der Sommer steht vor der Tür und deshalb müssen die Pflanzen im Gewächshaus bald täglich gegossen werden. Leitungswasser ist teuer, und deshalb lohnt es sich eine Regentonne aufzustellen, um Regenwasser aufzufangen. Auf Grund des Klimawandels gibt es außerdem ungefähr 25% mehr Niederschläge im Winter, als wir es gewöhnt sind, und auch im Sommer regnet es anders. Auch wenn die Anzahl der Niederschläge im Sommerhalbjahr fast dieselbe ist, ist die Art der Niederschläge anders. Wir erleben öfter kräftige Regengüsse und größere Regenmengen auf einmal.
Regenwasser ist nicht einfach Wasser
Regenwasser und Leitungswasser sind unterschiediche Typen Wasser, und auch der Verwendungszweck ist oft verschieden. Es ist wichtig einige einfache Prinzipien in Bezug auf Regenwasser zu kennen, bevor es für die Bewässerung von Gemüse verwendet wird.
Was Sie wissen müssen
Auf dem Weg von den Wolken zu Ihrem Dach kommt das Wasser mit Partikeln aus der Atmosphäre in Berührung. Ein Beispiel ist die Verunreinigung durch Autoabgase. Außerdem kommt der Regen auf dem Weg zur Regentonne mit dem Dach in Berührung, und deswegen enthält die Regentonne nicht nur frisches Regenwasser. Das Wasser in der Regentonne sollte grundsätzlich nicht als sauberes Wasser aufgefasst werden.
Auf Dächern gibt es oft Algen, Vogelkot und eventuelle Bleiabdeckungen in der Dachkonstruktion, vielleicht gibt es auch Zink auf dem Dach oder das Haus hat Zinkdachrinnen. Während des Regenwetters nimmt das Regenwasser unerwünschte Partikel vom Dach auf, die dann auch in der Regentonne enden. Das dänische Umweltschutzministerium empfiehlt Regenwasser nicht an den folgenden Stellen aufzufangen:
- Dächer mit Dachpappe
- Gras-, Moos- und Strohdächer
- Kupferdächer oder Dächer mit Kupferdachrinnen
- Asbesthaltige Dächer
- Dächer, die der Verunreinigung durch Vogelkot besonders ausgesetzt sind
(Quelle: Facebookseite der dänischen Lebensmittelbehörde: Fødevarestyrelsen)
Denken Sie an gute Hygiene
Unser Regenwasser ist eine potenzielle Quelle für unerwünschte Chemie, die in unserem Gemüse enden kann, wenn wir mit Regenwasser gießen. Außerdem kann Regenwasser auch eine reelle Ansteckungsquelle für Infektionen bei Menschen sein. Der Grund dafür sind Vögel. Besonders Krähen, Möwen, Elstern, Tauben und Drosseln sind der Grund für Verunreinigung von unserem Regenwasser. Jedoch können alltägliche Dinge wie Blätter und andere Unreinheiten ebenfalls dafür sorgen, dass die Bakterienflora in der Regentonne explodiert. Es ist deswegen eine gute Idee, eine Regentonne mit Filter zu wählen, der Unreinheiten aus dem Wasser filtert, bevor es in der Tonne endet.
Das Problem mit Infektionen
In Dänemark gibt es etwa 50.000 Fälle von Campylobacter-Infektionen im Jahr. Mehrerer dieser Fälle (wie viele genau ist nicht bekannt) beziehen sich auf die Handhabung von Regenwasser, das verwendet wurde, um Gemüse zu gießen.
Die Bakterien können in der Regel 5-10 Tage in der Regentonne überleben, eine längere Lebenszeit kann jedoch auch vorkommen. Bakterien, Viren und Parasiten vermehren sich bei einer Temperatur von 30-38 °C. Wenn die Regentonne in der Sonne steht, wird sie deswegen einfach und schnell zu einer Temperatur aufgewärmt, die die Bakterien lieben.
Die Ansteckung mit Campylobacter passiert oft, weil viele ihre Salate, Radieschen, Erbsen, Chili und Tomaten mit Wasser aus der Regentonne gießen. Es empfiehlt sich, das Regenwasser nur für Blumen und Gemüse wie Wurzelgemüse und Kartoffeln zu verwenden, das vor dem Verzehr geschält und gekocht wird.
Gute Ratschläge für die Bewässerung mit Regenwasser:
- Reinigen Sie die Regentonne einmal im Jahr (gerne öfter).
- Bewässern Sie nur Obst und Gemüse, das später geschält und gekocht wird.
- Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit Regenwasser spielen.
- Waschen Sie Ihre Hände nach der Handhabung von Regenwasser.
- Platzieren Sie die Regentonne im Schatten.
(Quelle: „Risikovurdering af anvendelse af opsamlet tagvand i private havebrug 2003” (dt. „Risikoeinschätzung der Verwendung von durch Dachrinnen aufgefangenes Regenwasser in privaten Gärten 2003“) und die dänische Umweltbehörde: Miljøstyrelsen)
Wasser vom Gewächshausdach auffangen
Das Verschmutzungsrisiko kann vermieden werden, indem das Regenwasser vom Gewächshausdach auffangen wird. Hier begegnet das Wasser weder Kupfer noch Asbest oder Dachpappe. Es gibt keine Probleme, wenn das Wasser mit belegtem oder lackiertem Aluminium in Berührung kommt. (Quelle: dänische Lebensmittelbehörde: Fødevarestyrelsen)
Das Gewächshaus ist einfach sauber zu halten. Machen Sie es am besten zur Gewohnheit, das Gewächshausdach ein paar Mal im Jahr zu reinigen.
Die Regentonne sollte immer dort platziert werden, wo am wenigsten Sonne hinkommt.
Gemüse sollte nie mit Regenwasser übergossen werden.
Es sollte stets dicht an den Wurzeln gegossen werden, um eventuelle Verunreinigungen des Gemüses und dessen Verbreitung zu vermeiden.