Winterharte Kräuter

 

Wenn Sie einen Garten und/oder ein Gewächshaus haben, haben Sie sich sicher mit dem Kräuteranbau versucht. Das Winterhalbjahr hat begonnen und es gibt auch Kräuter, die ohne Probleme in den kalten Monaten im Gewächshaus überwintern können.  

Bei Spirekassen wärmen wir das Gewächshaus nicht mit einer externen Wärmequelle auf, sondern nutzen die letzten Sonnenstrahlen. Wenn Sie ein bisschen über Kräuter wissen, dann wissen Sie, dass einige auch in einem unbeheizten Gewächshaus überwintern können.

Jedes Jahr haben wir jedoch Kund*innen, die Schwierigkeiten damit haben, den Unterschied zwischen den verschiedenen Kräuterarten zu erkennen und die Kräutersorten auszuwählen, die im Gewächshaus überwintern können. Um eine sichere Auswahl treffen zu können, ist es wichtig einige Begriffe zu kennen.

Die klassischen Kräuter, die wir zum Kochen verwenden, können in drei Gruppen aufgeteilt werden. Um Erfolg mit dem Überwintern von Kräutern zu haben, sollten Sie den Unterschied zwischen diesen drei Gruppen kennen.

 

(1) Einjährige Pflanzen

Einjährige Kräuter („Annuals“ auf Englisch) werden gesät, entwickeln sich, blühen, produzieren Samen und verwelken dann – alles innerhalb eines Jahres. Im folgenden Jahr gibt es dieselbe Pflanze also nicht mehr, doch die produzierten Samen können ausgesät werden und sich zu neuen Pflanzen entwickeln.

Beispiele sind Koriander, Dill und Schwarzkümmel.

Es ergibt deswegen keinen Sinn die einjährigen Kräuter überwintern zu lassen. Koriander und Dill vertragen außerdem keinen Frost. Schwarzkümmel ist robuster, aber auch eine einjährige Pflanze, die verwelken wird, wenn sie Samen produziert hat.

 

(2) Zweijährige Kräuter

Es gibt auch zweijährige Kräuter. Diese Pflanzen treiben im ersten Jahr Blätter, allerdings blühen und produzieren sie ihre Samen erst im zweiten Jahr. Wenn die Samen produziert sind, verwelkt die Pflanze.

Beispiele sind Petersilie, Muskat und Salbei.

Wenn Sie zweijährige Kräuter haben, die im Gewächshaus überwintern sollen, ist es wichtig das Alter der Pflanze zu kennen. Wenn die Petersilie ein Jahr alt ist, wird die Pflanze nach dem Winter und Frühling nur Samen produzieren und dann verwelken. Deshalb macht es Sinn nur die jungen Pflanzen überwintern zu lassen.

 

(3) Staudengewächse und Halbsträucher

Ein Staudengewächs ist eine krautige Pflanze, die jeden Winter verwelkt und im Frühling wieder austreibt. Halbsträucher haben baumartige Zweige, von denen einige ihr Laub den ganzen Winter über behalten, während es andere verlieren. Im Frühling aber fangen Halbsträucher wieder zu wachsen an.

Staudengewächse und Halbsträucher sind mehrjährig. Staudengewächse können beständig sein und an derselben Stelle jahrzehntelang wachsen, oder sie sind kurzlebig und verschwinden nach ein paar Jahren.

Beispiele sind Oregano, Thymian, Schnittlauch, Salbei, Estragon, Zitronenmelisse, Lavendel, Rosmarin, chinesischer Schnittlauch, Minze und Liebstöckel.

Staudengewächse und Halbsträucher können in der Regel im Gewächshaus überwintern, allerdings sind einige empfindlicher als andere. Rosmarin und chinesischer Schnittlauch z.B. können zwar im Gewächshaus überwintern, vertragen aber keine sehr kalten Winter. Ob die Kräuter im Gewächshaus überwintern können, hängt deshalb auch davon ab wo Sie leben und wie kalt der jeweilige Winter ist.

 

Was ist mit Basilikum?

Vielleicht wundern Sie sich, warum wir das populäre Basilikum bisher nicht erwähnt haben. Basilikum (Ocimum) ist eine Gattung mit ungefähr 60 Arten. Es gibt sehr viele Varianten und einige davon sind einjährig, während andere mehrjährig sind. Manche sind krautig und andere Halbsträucher. Leider sind die traditionellen Varianten zu wärmebedürftig, um im Gewächshaus überwintern zu können, und sie verwelken deswegen schon im Herbst.

 

No-Go

Die Kräuter, die Sie im Supermarkt kaufen können, sind fast alle in Industriegewächshäusern produziert. Im Laufe des Wachstums haben die Kräuter reichlich Wasser und Nahrung bekommen. Diese Pflanzen sind gekennzeichnet durch einen kräftigen Wuchs und kleine Wurzeln in einem kleinen Topf.

Obwohl die Kräuter kräftige Spitzen und Blätter haben, sind die Wurzeln zart, und können deswegen nur ein paar Wochen auf der Fensterbank überleben, wenn sie gegossen werden.

Die Kräuter aus dem Supermarkt eignen sich nicht für die Überwinterung. Die Pflanzen und Wurzeln sind zu zart für das Klima im Gewächshaus.

 

Pflege im Winter

Kräuter können in festen Beeten oder Töpfen überwintern.

Töpfe sind flexibler, weil diese im Laufe des Winters bewegt werden können. Allerdings sollten Sie daran denken, dass Töpfe bei Frost schneller durchfrieren. Umgekehrt heizen sich die Töpfe beim warmen Wetter schneller auf.

In Frostperioden frieren die festen Beete zwar später als Töpfe, bei warmem Wetter tauen die Beete aber auch langsamer wieder auf.

Im Winter ist es wichtig nicht zu viel zu gießen, weil die Pflanzen nicht so viel Wasser benötigen.