Geschrieben von Spirekassen 19 Aug 2022 11:52

Beginnen Sie schon jetzt mit dem Winteranbau

Foto & Text: Christine Wiemann

Ich verderbe jetzt die schöne Spätsommerstimmung. Obwohl es erst August ist, ist es Zeit an den Gewächshausanbau im Winter zu denken. Wir alle kennen es: das Gewächshaus wird schnell mit Gartenmöbeln, dem Grill und anderen Dingen gefüllt, die im Winter vor Regen und Sturm geschützt werden müssen. Schade! Verwenden Sie das Gewächshaus lieber für das, wofür es eigentlich gedacht ist - nämlich den Pflanzenanbau. Denn es ist möglich Gemüse bis zum Frühjahr im Gewächshaus anzubauen.

Folgen Sie den Jahreszeiten im Gewächshaus

Es ist wichtig dem Tempo der Jahreszeiten zu folgen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Im Frühjahr und im Sommer wächst im Gewächshaus alles viel schneller als im Winter, weil es viel Licht und Wärme gibt. Im Herbst und Winter ist das Tempo ein anderes. Die Pflanzen wachsen wegen der fehlenden Wärme und dem sparsamen Licht nur langsam. Beim Winteranbau sollten Sie auch andere Gemüsesorten wählen als im Sommer.

 

 

Eine Definition des Winteranbaus

Der Winteranbau im Gewächshaus umfasst den Gemüseanbau von September bis Ende Februar.

Das brauchen Sie:

  • Ein Gewächshaus ohne eine externe Wärmequelle
  • Wintersonne und Regenwasser
  • Pflanzenerde
  • Samen, die sich für den Winteranbau eignen
  • Vliesstoff

Klimafreundlicher Pflanzenanbau

Der Winteranbau ist klimafreundlich. Im Winter sollten Sie andere Sorten anbauen als im Sommer. Nutzten Sie die Energiequellen der Natur, wie Regenwasser und die Wintersonne. Wenn Sie Ihr eigenes Wintergemüse ernten, haben Sie keine Energie bei einem großen professionellen Gärtner für Heizung, Verpackung und Transport verwendet. Sie können auch sicher sein, dass das Wintergemüse völlig chemiefrei ist.

Was kann im Winter angebaut werden?

Ich baue seit einigen Jahen auch im Winter Gemüse an und habe einige Erfahrungen gesammelt, welche Sorten Frost vertragen und auch noch später geerntet werden können.

  • Verschiedene Kohlarten
  • Verschiedene Salatsorten
  • Portulak
  • Blattzichorie
  • Pferdebohnen
  • Knoblauch

Wann sollte geerntet werden? 

Es kann die ganze Zeit geerntet werden. Sie sollten kein großes pralles Gemüse erwarten. Essen Sie stattdessen z.B. die kleinen Brokkoli-Pflanzen als Blattgemüse. Essen Sie die frischen hellgrünen Erbsensprossen und die kleinen zarten Salatblätter. Wegen der niedrigen Temperatur und des langsamen Wachstums ist der Geschmack sehr intensiv. Der Geschmack ist in keiner Weise mit den Produkten aus dem Supermarkt vergleichbar.

 

Säen Sie ab Mitte August und im September

Der erste Herbstmonat ist der September. Sie können eine Durchschnittstemperatur von 13,6 Grad (neuer Klimastandard) und durchschnittlich 147,5 Sonnenstunden erwarten, die für den Pflanzenanbau genutzt werden können. Die Tageslänge ist bereits seit der Sonnenwende im Juni um fünf Stunden zurückgegangen. Aus diesem Grund sollten Sie Pflanzen säen, die sich langsam entwickeln:

Sie können langsame Sorten säen, die im November/Dezember geerntet werden können:

  • Brokkoli ‚Grüne Calabrese‘ oder ‚Rasmus‘ (Aussaat im August, Ernte im November)
  • Blumenkohl ‚Flora Blanca‘ (Aussaat im August, Ernte im November)
  • Blumenkohl ‚Veronica‘ F1 (Aussaat im August, Ernte im Dezember)
  • Krausblättrige Petersilie (Ernte von November bis zum Frühjahr)
  • Grünkohl ‚Roter Grünkohl‘ und ‚Westland Winter‘ (Ernte von November und bis zum Frühjahr

Pflanzen, die schnell wachsen:

  • Pak Choi (Ernte ab Ende September)
  • Blattrüben (Ernte von September bis Ende des Jahres)

Tipps:

  • Ernten Sie Ihr Wintergemüse nur bei Plusgraden, wenn die Pflanzen voller Saft sind.
  • Haben Sie keine Angst vor Frost, der Ihre Pflanzen zerstört.
  • Decken Sie Ihre Pflanzen nachts mit Vliesstoff ab, wenn Frost angesagt ist.
  • Säen Sie jeden Monat bis nach dem Jahreswechsel neue Samen, die für den Winteranbau geeignet sind.